Brachypelma-Smithi-Community

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2.1 Entwicklung

Innerhalb des Kokons entwickeln sich die Eier in den nächsten Wochen zu kleinen Spinnen und durchlaufen verschiedene Stadien. Jedes Stadium ist durch einen Größenzuwachs und eine zunehmende Ausbildung der Sinnesorgane und Behaarung begleitet und von dem nächsten durch eine Häutung getrennt.

Die Entwicklung bei B. smithi lässt sich in drei Entwicklungsperioden einteilen (nach VACHON 1957): Embryonalperiode - Larvalperiode - Nymphoimaginalperiode.

  Bei der Embryonalperiode handelt es sich um die Entwicklung im Ei, das bei B. smithi ca. 3 mm groß ist. Die Befruchtung der Vogelspinneneier findet nicht im Körper des Weibchens statt, sondern erst einige Stunden nach der Eiablage, da erst dabei die Eier mit den Spermien zusammen kommen. Die Embryonal-Entwicklung endet nach ca. 20 Tagen, wenn die so genannte Prälarve aus der Eihülle schlüpft. Das Bild rechts zeigt einen geöffneten Kokon von Brachypelma smithi mit Eiern.
Zum Kokonbau spinnen B. smithi ein kugelförmiges Gespinst, in dem sie dann bis zu 600 Eier ablegen. Dieses mehrlagige Gespinst wird dann zu einem ungefähr tischtennisballgroßen großen Kokon zusammengesponnen. Die Weibchen tragen ihren Kokon normalerweise mit den Chelizeren und den Pedipalpen und verteidigen ihn heftig gegen jeden Angreifer. Während der Kokonbewachung fressen die Weibchen nichts und zehren von den angefressenen Vorräten.
     

 

Diese kaum beweg- lichen Prälarven (siehe rechtes Bild & Video) zehren von einem großen Dottervorrat. In den Tagen vor der nächsten Häutung schimmern die ersten Haare des Larven- stadiums durch ihre durchsichtige Haut und lassen die Prälarven dunkel erscheinen. Video-Download

Nach der Häutung zur Larve zeigen sich deutlich Unterschiede zur wenig beweglichen Prälarve. Neben der ersten spärlichen Behaarung weisen die Larven auch schon deutlich ausgebildete Chelizeren, Krallen und Spinn- warzen auf.

Erst nach der nächsten Häutung zum ersten Nymphenstadium sieht man eine deutliche Behaarung, und alle Sinnesorgane und das Verdauungssystem der jungen Vogelspinne sind vollkommen ausgebildet. In diesem Stadium verlassen die kleinen B. smithi den Bau der Mutter und ernähren sich nun selbstständig. Auch wenn bis auf die Genitalien alle Organe vollständig entwickelt sind; so ähneln die ersten bräunlichen Nymphenstadien kaum einem voll ausgefärbten erwachsenen Tier.

 

2.2 Aufzucht 

  Aber auch bei den ersten Nymphenstadien ist schon deutlich ein schwarzes Feld von Brennhaaren auf dem Hinterleib zu sehen. Mit zunehmendem Alter wird die Behaarung der jungen B. smithi dichter und ähnelt mehr und mehr derjenigen der erwachsenen Spinnen. Ab einer Größe von ca. 20 mm ist schon die typische Beinzeichnung zu erahnen (siehe rechtes Bild), aber erst mit gut 30mm und ungefähr 18 Monate nach dem Verlassen des Kokons sind die Farben voll ausgeprägt. Mit mehr als 20mm Carapaxlänge oder 50-60mm Gesamtlänge sind die Weibchen dann erwachsen und werden auch als adult bezeichnet.

Im Nymphenstadium beginnen die kleinen Spinnen selbstständig Beute zu jagen und sollten dann, wenn möglichst viele Tiere einer Nachzucht übrig bleiben sollen, getrennt werden. Die nun ca. 5 mm großen Nymphen können zuerst in Kleinbild-Filmdosen untergebracht werden, die mit einer ca. 1-1,5 cm hohen, leicht feuchten Torfschicht versehen worden sind. Als Futter können zuerst Mikro-Heimchen dienen. Wenn die Jungtiere ungefähr 10mm groß sind, sollten sie in Heimchenboxen umgesetzt werden.

Die Aufzucht vom Ei bis zur voll ausgefärbten erwachsenen B. smithi mit ihrer hübschen Beinzeichnung dauert mindestens drei, eher aber vier Jahre. Die gleiche Entwicklung vollzieht sich in der Natur in mindestens sechs Jahren und dauert damit fast doppelt so lang wie im Terrarium. Die sehr kurze Entwick­lungszeit im Terrarium lässt sich auf das kontinuierliche Futterangebot über das ganze Jahr zu­rückzuführen.